August Gerhard Hinrichs, Sohn des Tischlermeisters Hermann Diedrich Hinrichs und dessen Ehefrau Margarethe (gen. Meta), geb. Siemen, wird am 18. April 1879 als drittes Kind geboren.
Er wächst in der Kriegerstraße 20 auf, wo Vater seine Tischler-Werkstatt hatte. Die Erlebnisse in dieser “krummen” Straße verarbeitet Hinrichs später in seinem Roman “Die Krumme Straße” (1949).
Er besucht in Oldenburg, Hauptstadt des damaligen Großherzogtums Oldenburg, die Stadtknabenschule und erlernt danach bei seinem Vater ebenfalls das Tischlerhandwerk. Nach bestandener Prüfung geht August “auf die Walz“.
Eindrücke von dieser Zeit verarbeitet er später auch literarisch: “Auf der breiten Straße nach West” (1935).
Nach seiner Heimkehr besteht er die Meisterprüfung und eröffnet im Jahre 1905 in der Kurwickstraße eine eigene Tischlerwerkstatt. 
Er heiratet am 4. Mai 1906 Helene (gen.Muhle) Hanken (01.08.1882 – 01.03.1950). Mit ihr hat er zwei Söhne, Hajo (20.3.1911 – 18.12.2001) und Gerhard Diedrich (14.2.1907 – 8.10.1978).

Dichter aus Berufung

In seiner Freizeit ist August Turner im Oldenburger Turnerbund (OTB) – eine revolutionär gesinnte Bewegung der damaligen Zeit. Diese Turnbewegung gründete sich auf den “Turnvater” Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1852). Er strebte an, dass jeder durch körperliche Ertüchtigung an frischer Luft ohne Geräte eine Stärkung des Körpers erlangt. Der Turnerwahlspruch „Frisch, fromm, fröhlich, frei“ geht auf ihn zurück. Aber das nur nebenbei, obwohl dieser Ausspruch die Haltung einer ganzen Generation verkörpert.
Ein solcher Verein ist damals wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. In diesem Kreise trägt er gerne zur Unterhaltung bei, indem er kurze Theaterstücke schreibt, die von der Laienspielschar des Vereins aufgeführt werden.
Höhepunkt dieses Abschnitts seiner Biographie ist das “Festpiel” zum 21. Kreis-Turnfest des 5. Kreises der Deutschen Turnerschaft im Jahre 1906. Dieses Turnfest ist nach der Landesausstellung 1905 ein weiteres Großereignis in Großherzogtum Oldenburg!

Damit erfährt er eine solche Aufmerksamkeit, dass er schon bald größere Stücke in Angriff nimmt – wohlgemerkt alles nebenberuflich, nach getaner Arbeit in der Werkstatt: “Kinder der Sehnsucht” (1909), “Frithjof” (1911),”De Aukschon” (1913).
Diese werden dann sogar im Oldenburger Hoftheater, dem heutigen Staatstheater, aufgeführt.

Unterbrochen wird seine Schaffenskraft durch den Ersten Weltkrieg 1914 – 1918, in dem er Soldat an der Westfront ist. Auch diese Erlebnisse hält er später fest – allerdings nicht in der Manier eines Erich Maria Remarque(“Im Westen nichts Neues”).

Immerhin ist es ihm schon 1926 möglich, für sich und seine Familie ein Sommerhäuschen in Huntlosen-Dehland zu errichten. Er kauft von einem Bauern dort ein Stück Land nahe der Hunte und errichtet dort ein Refugium für sich, in dem er in aller Ruhe schreiben kann.
Im Jahr 1929 hat sich August Hinrichs als Heimatschriftsteller etabliert, der es sich  leisten kann, ganz von seiner literarischen Arbeit zu leben. Die Werkstatt wird verkauft, was allerdings auch zur Folge hat, dass er jetzt seine Brötchen für sich und die Familie mit der Schriftstellerei verdienen muss.
Seinen eigentlichen Durchbruch erlebt er im Jahr 1930 mit seiner “Swienskomödi” (hochdeutsch: “Krach um Jolanthe”). Die Vorlage zu diesem Stück ist ein Steuerstreik Südoldenburger Bauern, der damals großes Aufsehen erregt. Dieses Stück wurde zweimal verfilmt – 1934 und 1955 und trägt wesentlich zum Ruhm von AH bei. Es ist heute noch eines der Stücke, die am häufigsten aufgeführt werden.

Als August Hinrichs am 20. Juni. 1956 stirbt, wird ihm ein Begräbnis ausgerichtet, wie es Oldenburg bis dahin nicht gesehen hat.

Sommerhaus in Huntlosen 1926
Das Sommerhaus 1926
August Hinrichs Hunlosen
August Hinrichs in der Tür
August und Muhle
August und Muhle
Diedrich und Söhne
Diedrich mit Emil, August und Heinrich (v.l.)
Geburtstagsgesellschaft 1939
Geburtstagsgesellschaft 1939
August 1928
August 1928
August Hinrichs
Ein PR-Foto
Das Sommerhaus ist immer noch ein Treffpunkt für die Familie
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