04 1930 Haarenstrasse Das aus den 1950er Jahren stammende Foto zeigt, dass die Haarenstraße inzwischen zur Einbahnstraße geworden ist. Links neben unserem Haus befand sich die Fleischerei Bölts. Man sieht das Firmenschild hier noch sehr gut.
Es gab sehr viele Einzelhandelsgeschäfte für den täglichen Bedarf in der Haarenstraße. Es gab ein Geschäft, in dem wir täglich unsere Milch und den Käse kauften. Etwas weiter hoch (in Richtung Julius-Mosen-Platz) gab es auf der linken Seite zwei Bäcker. Die Firma Onken und die Buchhändler Brader und Isensee existierten damals schon! Es gab ein Sanitärfachgeschäft etc. Also alles, was man zum Leben braucht. Auch andere Geschäfte existieren schon lange - das macht das besondere Flair der Haarenstraße heute aus.

Geschäft 1955

Mein Vater gab sich mit der Schaufenstergestaltung immer sehr viel Mühe. Neben den Berufen des Weinkaufmanns, des Küfers und seines Maschinenbaustudiums hatte er auch Kaligrafie gelernt. So konnte er immer sehr ausdrucksstarke Schilder für seinen Wein zeichnen. Man sieht es auf dem Foto im Hintergrund. Zu Weihnachten wurde in den zwei Schaufenstern auf der linken Seite eine Eisenbahnanlage aufgebaut. Diese stand normalerweise oben auf dem Boden. Wenn mein Vater Zeit hatte - und das war meistens kurz bevor die Anlage ins Schaufenster wanderte - bastelte er an der Anlage herum.
Meine Mutter züchtete ChowChows in Bümmerstede und stellte die Jungtiere manchmal für einige Stunden am Tag im Schaufenster aus.

 08 Etikett Schienfatt

HaarenstrGesch Beleuchtung

Nach dem Krieg musste jede Familie, die ein Haus hatte, Flüchtlinge aufnehmen. Zu der Zeit waren die Zimmer oben und teilweise auch im 1. Stock von Flüchtlingen belegt. Wir hatten sehr viele Schauspieler und Opernsänger im Haus. Dafür wurde der 2. Stock unseres Hauses, in dem unsere Schlafzimmer lagen, geräumt - schweren Herzens.

Damals war der Verkauf von Wein und Spirituosen auf spezielle Geschäfte beschränkt. In den 50er Jahren wurde diese Lizensierung aufgehoben - Weine und Spirituosen konnten in "jedem Milchladen" verkauft werden.
Deshalb entschloss sich mein Vater im Jahre 1958, das Haus samt Grundstück an die Firma Kepa verkauft. Ich habe also nur acht Jahre hier gelebt.

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